Therapieangebot

Der Schwerpunkt meiner therapeutischen Tätigkeit liegt auf der Behandlung von Traumafolge-, Angst- und Schmerzstörungen. Ich biete klimasensible Beratung und Begleitung für klimaengagierte Menschen und für Menschen mit Klimangst sowie Beratung und Psychotherapie für trans* Personen an. Des weiteren bin ich am Psychotherapeutenverfahren der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV), am Psychotherapeutenmodell für heilfürsorgeberechtigte Personen des Polizeivollzugsdienstes in Baden-Württemberg sowie an der psychotherapeutischen Versorgung von Soldat_innen der Bundeswehr beteiligt.

Ich biete meine Behandlung Menschen an, die folgenden außergewöhnlichen und oft langanhaltenden Lebensbelastungen oder Bedrohungen ausgesetzt waren oder sind:

• körperliche, psychische und/oder sexualisierte Gewalt
• schwere Unfälle, Flugzeug- oder Schiffsunglücke (auch Angriff/Verletzung durch ein Tier, z.B. Hundebisse)
• Natur- oder Umweltkatastrophen, Extremwetterereignisse, drohende Klimakatastrophe
• Kampfeinsatz im Krieg oder Aufenthalt im Kriegsgebiet
• Verfolgung, Gefangenschaft/Geiselnahme, Folter
• Flucht und Migration
• lebensbedrohliche Krankheiten (z.B. Tumor, Herzinfarkt, Schlaganfall)
• chronische Schmerzen
• andere medizinische Traumata (z.B. Intensivstationsbehandlung, Reanimation, schmerzhafte medizinische Behandlungen/Erwachen in einer Narkose, chirurgisches Polytrauma/Phantomschmerzen, traumatische Entbindung u.a.)
• schwere Verlusterfahrungen (durch Trennung oder Sterben/Tod eines nahestehenden Menschen)
• schwere Mobbing- und/oder Diskriminierungserfahrungen (z.B. von LSBTIQ-Personen oder People of Color)
• im Sterbeprozess

Erlittene Traumata können zu folgenden Symptomen führen:
• sich leicht erschrecken
• übermäßig wachsam und stets darauf gefasst sein, dass die Gefahr sich wiederholt
• Wechsel zwischen belastenden Gefühlen und absoluter Gefühllosigkeit, innerer Leere oder geistiger Abwesenheit
• ständig gereizt sein und überzogen auf Belangloses reagieren (oder gar nicht reagieren können)
• sich phasenweise an einzelne Details der traumatischen Situation nicht mehr erinnern können – im Wechsel mit ungewolltem Nacherleben des Traumas (oft sehr detailreich, emotional und körperlich belastend und so intensiv, als ob das Trauma gerade wieder geschähe)
• „Trigger“, also Situationen und Reize, die dem Trauma ähneln, werden vermieden (um nicht ans Trauma erinnert zu werden)
• schlecht einschlafen können, angsterfüllte Träume und Albträume, häufiges Erwachen in der Nacht

Die langfristigen Folgen traumatisierender Lebensereignisse können sein:
• Erschöpfungszustände
• Depressionen, Verbitterung, Trauer
• Selbstmordgedanken und –versuche
• unerklärliche Schuldgefühle
• Angstzustände, Panikattacken
• chronische Schmerzen
• Essstörungen oder Sucht (Alkohol, Tabletten, Drogen, Arbeitssucht)
• sich verlassen und allein, fremd und isoliert fühlen
• Misstrauen und Angst vor Menschen
• Minderwertigkeitsgefühle
• Scham und Ekel vor dem eigenen Körper
• Störungen der Sexualität

Vermuten Sie, psychisch traumatisiert zu sein? Dann empfehle ich Ihnen – ganz gleich, wie lang Ihr Trauma zurückliegt – sich in eine Traumabehandlung zu begeben. Diese gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihr Trauma zu verarbeiten, Ihr Leben wieder unter Kontrolle zu bekommen und im Hier und Jetzt Ihre Potentiale auszuschöpfen.


Mein zentrales Behandlungsverfahren: EMDR

2015 habe ich meine EMDR-Ausbildung am EMDR Institut Deutschland begonnen und 2020 mit dem Zertifikat nach den Richtlinien von EMDRIA Deutschland e.V. und EMDR Europe Association abgeschlossen. In der Behandlung traumatisierter Menschen setze ich vorrangig die Traumabehandlungsmethode ´EMDR´ein. Regelmäßig lasse ich mich von anerkannten EMDR-Supervisor_innen supervidieren und bilde mich in dieser Methode fortlaufend weiter aus.

Was ist EMDR?
Die wissenschaftlich begründete Psychotherapieform ´EMDR ´(engl.: ´Eye Movement Desensitization and Reprocessing´) bedeutet auf Deutsch: ´Desensibilisierung und Nachverarbeitung durch Augenbewegungen´. EMDR wird vorrangig in der Behandlung von Traumafolgestörungen eingesetzt (posttraumatische Belastungsstörung, Auswirkungen belastender Lebenserfahrungen, pathologische Trauer) . EMDR regt das Selbstheilungs- bzw. Informationsverarbeitungssystem in uns Menschen an und führt zum Rückgang belastender Symptome. Als wirksam hat sich der Einsatz von EMDR auch in der Behandlung von Depressionen, Angststörungen oder chronischen Schmerzen erwiesen.

Verlauf der EMDR-Therapie:
Das Besondere einer EMDR-Behandlung ist die bilaterale Stimulation (von rechts nach links stetig hin- und herlaufende Augenbewegungen, leise Töne über Kopfhörer oder Berührungsimpulse der Hände). Während die Patient_in an ihr Trauma denkt, wird dieses nach mehreren Sequenzen bilateraler Stimulation allmählich verarbeitet. Nach oft nur wenigen Behandlungsstunden mit EMDR geben mehr als 80 Prozent der Patient_innen eine spürbare und nachhaltige Entlastung an.


Beratung und Psychotherapie für trans* Personen

trans* Personen sind in Familie, Partnerschaft. Beruf, öffentlichen Raum und Gesundheitsversorgung oftmals Diskriminierung, Mobbing oder Gewalt ausgesetzt. Trans*identität wird noch immer als psychische Erkrankung gewertet. Für die Bewilligung geschlechtsangleichender medizinischer Transitionsmaßnahmen verlangt das deutsche Gesundheitssystem noch immer die Vergabe der Diagnose „Transsexualismus“ (ICD-10: F64.0) sowie zwingend eine Psychotherapie.

Was kann ich beratungssuchenden trans* Personen anbieten?
• Respekt, Verständnis und Akzeptanz
• Ansprache in der gewünschten Identität mit der Möglichkeit für die trans* Person, neu gewählte Namen, Pronomen und Selbstbezeichnungen zu probieren
• Ermutigung, die eigenen Wünsche und Ziele in der Transition zu formulieren
• Indikationsschreiben für nichtchirurgische und chirurgische Transitionsmaßnahmen (geschlechtsangleichende Hormonersatztherapie und/oder Operationen, Epilation, Stimmtransition, Hilfsmittel u.a. )
• Vor- und Nachbereitung von Transitionsmaßnahmen
• auf eigenen Wunsch und bei hohem Leidensdruck der trans* Person eine psychotherapeutische Behandlung (Identitätserleben und Selbstbild, Coming-out, Ängste und Zweifel, erlittene Diskriminierung und Gewalt)


Unterstützung von Menschen mit Klimaangst

Seit 2019 engagiere ich mich bei den Psychologists/Psychotherapists for Future (PFF) und biete klimaengagierten Menschen meine Unterstützung an. Sich der Brisanz des Klimanotstands und der ökologischen Krise bewusst zu sein, kann zu Ängsten, Sorgen, Resignation, Hoffnungslosigkeit, Wut und Verbitterung, Abstumpfung und/oder Trauer bis hin zu Depressionen, Angst- u.a. psychischen Störungen führen. Klimaengagierte sind einem hohem Risiko ausgesetzt, durch Gewaltangriffe während öffentlicher Prostestaktionen traumatisiert zu werden. Zur Traumaverarbeitung aber auch zur Depressions- und Angstbehandlung wende ich die Traumaverarbeitungsmethode EMDR an. Desweiteren leite ich zu Achtsamkeit, Selbstfürsorge, Abgrenzungsfähigkeit, Schlafhygiene, Burn-out-Prophylaxe und einen freundlich-gelassenen Umgang mit überwältigenden ´Klimagefühlen´ an. Hilfreich können Anregungen aus der Existentiellen Psychotherapie nach I. Yalom (z.B. Beziehung zu Vergänglichkeit und Sterblichkeit) oder aus der Logotherapie nach Viktor E. Frankl (Fragen nach dem Lebenssinn) sein. Mit neu gewonnener Widerstandskraft (´Klimaresilienz´) kann mit aktivem politischem und gesellschaftlichem Engagement, Realitätsakzeptanz, Mitgefühl und Fürsorge, Gemeinschaftsgefühl, Furchtlosigkeit und Besonnenheit auf die Herausforderungen einer prekären und bedrohten Welt reagiert werden.

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